Angststörung
Angst ist ein Gefühl, das jeder Mensch kennt. Es gibt kein Leben ohne Angst und das ist auch gut so, denn die Angst übernimmt eine wichtige Warnfunktion und stellt so einen unverzichtbaren Schutz vor den Gefahren des täglichen Lebens dar, ohne den wir Menschen nicht überleben könnten. Wenn aber die Angst unangemessen und so lebensbestimmend wird, dass dadurch die Lebensfreude leidet und die alltäglichen Dinge nur noch eingeschränkt bewältigt werden können, spricht man von einer Angststörung.
Unbehandelte Angststörungen können sich leicht ausweiten und immer mehr Lebensbereiche betreffen, was schließlich zur "Angst vor der Angst" führt. Die Betroffenen vermeiden zunehmend Angst auslösende Orte, Situationen und soziale Kontakte, ziehen sich immer mehr aus dem aktiven Leben und dem sozialen Umfeld zurück und geraten so immer tiefer in die Isolation.
In der Verhaltenstherapie lernt der Patient zu verstehen, welche Denkabläufe seiner Angst zugrunde liegen und welche Bedingungen sie aufrecht erhalten. Problematische Gefühle und Verhaltensweisen werden bewusst korrigiert und so der Teufelskreis der Angst durchbrochen.
"Tu das, wovor Du Dich am meisten fürchtest und die Furcht stirbt einen sicheren Tod!"
In Abgrenzung zu „normalen“ Ängsten haben Angststörungen folgende Gemeinsamkeiten:
- Angstgefühle treten immer häufiger und über längere Zeit auf
- Betroffene erleben ihre Angstreaktion und ihr Vermeidungsverhalten als unbegründet, unangemessen stark und unangemessen häufig
- Die Angstreaktionen treten überdauernd auf
- Betroffene erleben ausgeprägtes Leiden und eine deutliche Beeinträchtigung der Lebensqualität
- Betroffene vermeiden stark und verlieren die Kontrolle über die Angst
Neben den Ängsten und den damit einhergehenden körperlichen Symptomen leiden die Betroffenen unter einem mangelnden Vertrauen in die eigene Stärke und unter dem Gefühl des Ausgeliefertseins. Man unterscheidet folgende Angststörungen:
Panikstörung
Bei der Panikstörung leidet man unter wiederkehrenden schweren Angstanfällen (Panikattacken) mit heftigen körperlichen und psychischen Symptomen. Die Panikattacken beziehen sich dabei nicht auf spezifische Situationen, Gegenstände oder Tiere und treten wie aus heiterem Himmel auf.
Generalisierte Angststörung
Patienten mit einer generalisierten Angststörung machen sich viele Gedanken um alltägliche Angelegenheiten und leiden unter anhaltenden Sorgen und Ängsten, die viele Lebensbereiche umfassen und nicht auf bestimmte Situationen beschränkt sind. Diese Sorgen können von den Betroffenen einer generalisierten Angststörung nur unzureichend oder gar nicht kontrolliert werden.
Phobie
Die Phobie ist eine übergeordnete Bezeichnung für unangemessen starke Ängste vor bestimmten Objekten und Situationen, von denen objektiv keine reale Gefahr ausgeht. Es gibt verschiedene Arten von Phobien, die sowohl alleine, als auch in Kombination auftreten können.
- Soziale Phobie
Eine soziale Phobie, auch Sozialphobie genannt, ist eine psychische Störung, die durch übermäßige Angst vor sozialen Situationen gekennzeichnet ist. Menschen mit sozialer Phobie haben Angst davor, von anderen negativ bewertet oder beurteilt zu werden, was zu starken Ängsten, Unsicherheit und Vermeidungsverhalten führen kann. - Agoraphobie
Menschen mit Agoraphobie haben große Angst vor Situationen, aus denen sie im Notfall nicht fliehen können oder in denen ihnen bei einer Panikattacke nur schwer geholfen werden kann. - Spezifische Phobie
Menschen mit spezifischen Phobien fürchten eine ganz bestimmte Situation oder ein bestimmtes Objekt. Prinzipiell können Menschen bezüglich jeder Situation und jedes Objekts eine Phobie entwickeln.
Die gute Nachricht: Ängste lassen sich mit der Kognitive Verhaltenstherapie gut behandeln.